Brennstoff aus Schweizer AKW in Grenznähe eingelagert
Der Transfer des gesamten Brennmaterials aus dem abgeschalteten Schweizer Kernkraftwerk Mühleberg in ein Zwischenlager nahe der deutschen Grenze ist abgeschlossen. Wie die Betreiber des Lagers in Würenlingen im Kanton Aargau am Dienstag mitteilte, wurden in den vergangenen zwei Jahren 418 abgebrannte Brennelemente in 66 Transporten überführt. Am 1. September fand die letzte Fahrt statt. Würenlingen liegt rund 15 Kilometer südlich der baden-württembergischen Stadt Waldshut-Tiengen.
Für die Endlagerung des Materials ist die Region Nördlich Lägern vorgesehen, die ebenfalls nahe der deutschen Grenze liegt. Zuvor müssen jedoch noch das Parlament und die Regierung der Schweiz darüber entscheiden. Auch eine Volksabstimmung ist möglich. Die Einlagerung ist erst in etwa 30 Jahren vorgesehen.
Das Atomkraftwerk Mühleberg westlich von Bern war 2019 nach 47 Jahren Betrieb stillgelegt worden. Nach dem Abtransport der Brennstäbe werden alle Anlageteile, die mit Radioaktivität in Kontakt waren, entsorgt. Danach soll das AKW bis 2034 abgebrochen werden.
Mühleberg ist das erste der einst fünf Schweizer Kernkraftwerke, das endgültig abgeschaltet worden ist. Die Schweiz hatte nach dem Atomunfall im japanischen AKW Fukushima 2011 beschlossen, keine neuen Atomkraftwerke mehr zu bauen. Alte Anlagen dürfen unter hohen Sicherheitsauflagen aber am Netz bleiben. Vier Reaktorblöcke sind noch in Betrieb.
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